- Dreier-Interview mit den Champions der DNLS powered by VCO vom Team BMW Bank.
- Bruno Spengler, Kay Kaschube und Nils Koch lassen das große Finale und die packende Saison Revue passieren.
- Alles über die Meistertaktik des Teams, die persönlichen Highlights und was reale Motorsportler und Sim-Racer voneinander lernen können.
München – Mit drei Siegen, zwei zweiten Plätzen, einem dritten Rang und einem spannenden Finale hat sich das Team BMW Bank den ersten Meistertitel in der Geschichte der Digitalen Nürburgring Langstrecken-Serie (DNLS) powered by VCO gesichert. Im VCO Victory Lane Interview sprechen Bruno Spengler, Kay Kaschube und Nils Koch über ihre erfolgreiche Saison auf der digitalen Version der legendären Nürburgring-Nordschleife, die über neun virtuelle Läufe auf der führenden Esports-Racing-Plattform iRacing ausgetragen wurde.
Gratulation zum Eintrag in die Sim-Racing-Geschichtsbücher: erster Gesamtsieger der DNLS. Wie klingt das für Sie?
Bruno Spengler: Das klingt super. Ich bin 2017 im echten Rennfahrzeug auf der Nordschleife gefahren. Und die virtuelle Strecke in der DNLS fühlt sich fast genauso an wie in der Realität. Die Konkurrenz war enorm. Für mich war die DNLS-Erfahrung gut. Als Rennfahrer muss man immer weiter lernen. Dazu hatte ich hier die Möglichkeit. Mein Dank geht an meine Kollegen. Sie haben mir eine Menge beigebracht, aber mit ihrem Niveau kann ich noch nicht ganz mithalten. Ich werde in der nächsten Zeit daran arbeiten, mich weiter zu verbessern. Es war eine tolle Saison und wir können uns riesig über den Titel freuen.
Nils Koch: Dass man damit in die Geschichtsbücher eingeht, ist eine tolle Sache. Für mich persönlich war es auch etwas ganz Besonderes, weil ich zum ersten Mal mit den Pro-Fahrern auf einer Strecke war. Ja, es war eine tolle Saison, für die wir mit dem Titel belohnt wurden.
Kay Kaschube: Man steht definitiv schon freudig auf am nächsten Morgen.
Was waren die Schlüssel zum Erfolg in dieser Saison?
Spengler: Konstanz. Wir waren vielleicht nicht immer die Schnellsten, haben das aber mit konstanten Leistungen wieder ausgeglichen. Wir haben das erste Saisonrennen leider verpasst. Im zweiten Rennen hatte Nils leider ein Hardware-Problem und wir hatten null Punkte. Aber danach waren wir oft auf dem Podium und haben Siege eingefahren. Als ich wegen anderer Termine bei realen Rennen zwischenzeitlich nicht dabei sein konnte, sind Kay und Nils oft allein angetreten. Aber beim Finale konnte ich zum Glück wieder mitfahren.
Koch: Konstanz war in jedem Fall entscheidend. Die brauchten wir auch, weil wir nach den ersten beiden Rennen unsere Streichergebnisse ja schon aufgebraucht hatten.
Kaschube: Ich denke, entscheidend war auch, dass wir trotz des schlechten Saisonbeginns die Ruhe bewahrt haben. Die Konstanz war dann das Ergebnis davon.
Gab es ein Highlight-Rennen für Sie?
Koch: Der Showdown zwischen Kay und Laurin Heinrich vom Team BS+COMPETITION, als beide nebeneinander die Döttinger Höhe heruntergefahren sind. Es war für mich in jedem Fall der intensivste Moment der Saison.
Spengler: Ja, das war das Highlight. Es ging um den Sieg. In den letzten drei Kurven waren Laurin und Kay nebeneinander auf der Strecke. Dann haben sie sich in der letzten Kurve berührt. Es hat am Ergebnis nichts geändert. Aber da waren so viele Emotionen im Spiel. Ich glaube, es hat danach eine halbe Stunde gedauert, bis ich wieder etwas ruhiger war.
Kay, Sie waren aktiv beteiligt. Wie ging es Ihnen?
Kaschube: Da ist natürlich Adrenalin bis zum Anschlag. Jeder kennt diese Stelle auf der Strecke und weiß, dass es dort nicht zu zweit durch geht. Ich habe in dem Moment einfach nur gedacht: Warum soll ich jetzt zurückstecken? Ich habe versucht, Laurin so viel Platz wie möglich zu lassen. Dann gab es leider doch Kontakt. In demselben Rennen gab es für mich aber noch eine andere Szene, die mir in Erinnerung geblieben ist. Wir wussten, dass wir einige Autos in dem Rennen überholen mussten, um keine Zeit zu verlieren. Ich erinnere mich noch, dass ich eingangs Adenauer Forst einen Konkurrenten außen überholt habe, was an dieser Stelle extrem heikel war, und ich im Anschluss dachte, das war eng. Aber es hat funktioniert. An diesen Moment muss ich immer wieder denken, wenn ich den Adenauer Forst rauffahre.
Einen kritischen Moment gab es auch im Finale …
Kaschube: Ja, kurz vor Rennende gab es in der Fuchsröhre einen Kontakt von einem überrundeten Fahrzeug. Das war extrem kritisch. Ich wusste nicht, wo er hinfährt, bin dann kurz vom Gas und dachte: Okay, ich kann auch nicht anhalten. Als ich dann vorbei war, gab es einen Kontakt am Heck, das Auto ist ausgebrochen und ich dachte: Das war’s. Normalerweise fängt man so etwas nicht ab. Hier hat es zum Glück geklappt. Aber es hätte in diesem Moment für uns auch vorbei sein können.
Neben den Leistungen auf der Strecke, waren die Renntaktiken Ihres Teams die ganze Saison über sehr gut. Wie haben Sie die vorbereitet?
Koch: Zum einen kommt das durch den Fokus unseres Teams auf die Langstreckenrennen. Meistens, wenn wir fahren, geht es über mehrere Stunden. Dann weiß man, auf was man achten muss. Zum anderen haben wir ganz praktisch oft einen frühen Boxenstopp gemacht, um den langsameren Fahrzeugen aus dem Weg zu gehen, vor allem an Streckenpunkten, an denen sie schwierig zu überholen sind. Das haben andere auch gemacht, aber nicht immer. Und für uns war das mindestens in einem Rennen auch der Schlüssel zum Erfolg.
Spengler: Wir haben zudem viel getestet und Setup-Arbeit gemacht. Über Teamspeak haben wir dann meist die Rennstrategie besprochen. Hier kann man viel gewinnen und viel verlieren. Das hat eine große Rolle über die gesamte Saison gespielt und auch zu unserer Konstanz beigetragen.
Kaschube: Ich denke, es wäre taktisch theoretisch sogar noch viel mehr gegangen. Das Reglement wurde ja dahingehend noch verändert. Pflichtreifenwechsel bei den Boxenstopps wurden eingeführt, das Tankvolumen wurde begrenzt. Damit wurden viele taktische Variationsmöglichkeiten genommen. Aber dann hätte es sicher auch mehr Überraschungssieger und weniger enge Rennen gegeben. Wir haben uns jede Strategie gut überlegt. Aber wir haben auch einiges spontan entschieden.
Wie wichtig war der Mix aus echten Motorsportlern und Sim-Racern im Team?
Spengler: Dass man die Teilnehmer mischen konnte, war eine gute Sache der DNLS. Wichtig war, dass wir uns im Team sehr gut verstanden haben. Wie gesagt, ich konnte sehr viel von den Sim-Racern lernen über die Fahrweise, das Setup des virtuellen Autos, das Reifen-Management. Sie haben mich immer über alles Aktuelle informiert, wenn ich nicht selbst fahren konnte. Und ich hoffe, dass sie umgekehrt auch ein wenig von mir lernen konnten.
Koch: In jedem Fall. Vor allem, die Ruhe zu bewahren. Im Finale hatte Bruno einen extrem schwierigen Job. Er konnte sich nur wenig vorbereiten, hatte wenig Zeit im Simulator und im letzten Stint hatte er die Meisterschaft in seinen Händen. Wenn etwas passiert wäre, wären wir nicht Meister geworden. Da ist er supercool geblieben. Und Danke auch an Bruno, dass er trotz seiner realen Engagements, die im Laufe der Saison wieder stattfinden konnten, auch die virtuelle Saison bis zum Schluss mit uns durchgezogen hat. Die Idee, reale Motorsportler und Sim-Racer zu mischen, war spannend. Und zu Beginn waren unglaublich viele große Namen aus der realen Motorsport-Welt mit am Start. Als die realen Serien dann wieder anlaufen konnten, dünnte das Teilnehmerfeld etwas aus. Aber am Ende war es ein guter Mix, der funktioniert und die Rennen sehr spannend gemacht hat.
Was war das Wichtigste, was Sie in der ersten DNLS-Saison gelernt haben?
Spengler: Ich kann keinen einzelnen Punkt herausgreifen. Ich habe mehr über den gesamten Saisonverlauf gelernt. Zum Finale hin habe ich in jedem Fall viel über die unterschiedliche Performance der Reifen gelernt, was sehr wichtig war. Wann die Reifen mehr Grip haben, wann sie abbauen und wie ich meinen Fahrstil entsprechend anpassen muss. Auch hier war die Erfahrung meiner Teamkollegen sehr wichtig und hat mir sehr geholfen.
Kaschube: Ich persönlich habe am meisten über das sogenannte Traffic-Management gelernt. Wie man mit den vielen Fahrzeugen aus den unterschiedlichen Klassen und unterschiedlichen Geschwindigkeiten auf der Strecke umgeht.
Koch: Man lernt auch, sich konkret auf einzelne Fahrer einzustellen. Wie sie sich auf der Strecke verhalten und wie man sie einzuschätzen hat. Auch all das führt am Ende wieder dazu, dass man insgesamt immer konstanter wird. Das ist uns in dieser Saison sehr gut gelungen.
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