VCO VICTORY LANE INTERVIEW: KASCHUBE, KOCH UND SPENGLER NACH IHREM SIEG IM VIERTEN LAUF DER DNLS POWERED BY VCO – VCO /// Virtual Competition Organisation

VCO VICTORY LANE INTERVIEW: KASCHUBE, KOCH UND SPENGLER NACH IHREM SIEG IM VIERTEN LAUF DER DNLS POWERED BY VCO

  • Das Team BMW Bank Trio nach dem dramatischen Sieg im vierten Rennen der DNLS powered by VCO im Gespräch.
  • Kaschube: „Keiner wollte nachgeben“.
  • Koch: „Bruno ist unglaublich akribisch und analytisch“.
  • Spengler: „Esports Racing macht aus mir einen besseren Rennfahrer“.

München – Viertes Rennen, vierter Sieger: In einem dramatischen Finish sicherten sich die BS+COMPETITION Piloten Kay Kaschube, Nils Koch und Bruno Spengler am vergangenen Samstag im vierten Lauf der Digitalen Nürburgring Langstrecken-Serie powered by VCO ihren ersten Sieg für das Team BMW Bank. Bereits eine Woche zuvor hatten sie beim iRacing 24h Nürburgring powered by VCO Platz drei belegt. Im VCO Victory Lane Interview spricht das Trio über die spektakuläre Schlussphase des Rennens, den Schlüssel zum Sieg und die hohe Leistungsdichte in der DNLS powered by VCO. Außerdem verrät Spengler, was er von seinen beiden Teamkollegen lernen kann und wie er im Simulator ein besserer Rennfahrer wird.

Glückwunsch zum Sieg am vergangenen Wochenende. Kay, wie hast du die entscheidende Szene in der Hohenrain Schikane aus dem Cockpit erlebt?

Kay Kaschube: Schon die beiden Runden zuvor waren wirklich sehr speziell. Ich musste bei den Überrundungen sehr viel Risiko gehen, um Zeit auf meinen Teamkollegen Laurin Heinrich gutzumachen. In der letzten Runde hätte ich ihn gerne schon vor der Mutkurve überholt, um mir vielleicht ein kleines Polster rauszufahren, war da aber leider etwas zu weit weg. Bevor es auf die Döttinger Höhe ging, hat Laurin ein wenig in die Trickkiste gegriffen und sich im Kleinen Karussell raustragen lassen, wodurch ich ihn überholt habe und er danach meinen Windschatten nutzen konnte. Als wir Seite an Seite in die Hohenrain Schikane eingebogen sind, wollte einfach keiner von uns beiden zurückstecken. Eigentlich weiß man, dass man nicht nebeneinander in diese Passage fahren kann. Ich war dann etwas vor ihm in der Kurve, und er war aus meinem Blickfeld. Dann kam es zum Kontakt – und ich habe nur noch aus dem Augenwinkel gesehen, dass Laurin über das Gras rutschte. Ich konnte leider nicht mehr ausweichen, aber glücklicherweise habe ich mich nicht gedreht und konnte die Fahrt gleich wieder fortsetzen. Am Ende wollten wir beide einfach unbedingt gewinnen und keiner wollte nachgeben.

Nils und Bruno, wie sehr leidet man in einem solchen Moment als Teamkollege mit – vor allem, wenn man selbst nicht eingreifen kann?

Nils Koch: Ich denke, man hat beim Zusehen in einer solchen Situation einen höheren Puls als der Fahrer selbst. Ich konnte fast nicht hinsehen. Es ist wirklich außergewöhnlich, wenn es nach drei Rennstunden in den letzten Kurven um Sieg oder Platz zwei geht.

Bruno Spengler: Schon alleine die Aufholjagd in der halben Stunde zuvor war echt der Wahnsinn. Kay hatte eine unglaubliche Pace und konnte viel Boden gutmachen. Dann kam es zu dieser Situation, und jeder wusste, dass es jetzt um den Sieg geht. Von daher war es natürlich sehr spannend. Ich war auf jeden Fall mindestens so aufgeregt und nervös, als hätte ich selbst im Auto gesessen. Ich glaube, dass der Kampf um den Sieg toll für die Zuschauer war, und natürlich war es ein sehr gutes Ende für uns. Dennoch war ich danach schon ziemlich fertig.

Welchen Stellenwert hat dieser Sieg für euch?

Spengler: Einen sehr hohen. Speziell auf iRacing ist das Niveau wirklich enorm hoch. Wenn man so ein spannendes Rennen gewinnt, macht das nicht nur Spaß, es weckt auch ähnliche Emotionen wie im realen Motorsport. Ein Rennen ist ein Rennen. Man darf nicht vergessen, wie viel Arbeit hinter so einer Leistung steckt. Nils und Kay machen das alles in ihrer Freizeit. Sie kommen abends von der Arbeit nach Hause und feilen dann stundenlang bis Mitternacht am Set-up, um die perfekte Abstimmung zu finden. Und nur mit diesem Aufwand kann man auf iRacing gewinnen, und deshalb ist man genauso glücklich, wie auch im realen Rennsport, wenn man am Ende oben steht.

Koch: Für mich war der Sieg auch deshalb so speziell, weil es der erste für das Team BMW Bank und der erste gemeinsame Sieg mit Bruno war. Für Kay und mich war es zudem der erste Sieg für BS+COMPETITION. Natürlich herrscht in der Esports-Racing-Szene eine gewisse Rivalität. Wenn man so viele hochkarätige Teams schlägt, freut einen das natürlich sehr, und es weckt automatisch viele Emotionen. Und man darf natürlich nicht vergessen, dass die DNLS powered by VCO einen sehr hohen Stellenwert genießt. Wenn man sich die Berichterstattung und die gesamte Organisation rundherum ansieht, merkt man schon, dass das keine normale iRacing Serie ist.

Kaschube: Ich kann das nur bestätigen. Der Sieg bedeutet mir unglaublich viel. Ich denke, das war auch der Grund, wieso ich in der letzten Schikane nicht nachgegeben habe. Wie oft hat man die Möglichkeit, in so einem Rennen gemeinsam mit Bruno Spengler zu gewinnen? Für mich war klar, dass ich diese Chance nutzen muss.

Viel Zeit zum Ausruhen oder sogar zum Feiern ist euch danach aber nicht geblieben, oder? 

Spengler: Nein es ging direkt danach weiter. Gleich danach bin ich für BMW in der THE RACE All-Star Series auf rFactor 2 mitgefahren und im zweiten Rennen auf Platz zwei gelandet. Im dritten Rennen des Tages bin ich gemeinsam mit Kay im Charity-Rennen „We race Corona“ gefahren. Dort waren auch Nils und unser Teamkollege Robby Foley dabei. Kay hat auch in diesem Rennen eine sensationelle Leistung gezeigt, und wir sind mit nur knapp zwei Zehnteln Rückstand Zweiter geworden.

Wie groß ist die Umstellung, wenn man zuerst auf iRacing auf der Nürburgring-Nordschleife fährt und dann auf eine andere Plattform, ein anderes Fahrzeug und eine andere Strecke wechselt?

Spengler: Die Umstellung ist sehr groß und teilweise eine enorme Herausforderung. Aber gleichzeitig ist das auch sehr interessant. Sowas wäre im realen Rennsport niemals möglich. Entsprechend versuche ich, aus solchen Situationen zu lernen. Man muss sich noch mehr konzentrieren und viel schneller ein Gefühl für das Fahrzeug entwickeln. Für mich ist das wirklich eine tolle Übung.

Kaschube: Ich finde vor allem den Wechsel zwischen den Fahrzeugen sehr herausfordernd. Wenn man erst im BMW Z4 GT3 fährt und dann auf den BMW M8 GTE wechselt, ist das ein großer Unterschied. Man ist zwar relativ schnell wieder im Rhythmus, aber es dauert ein paar Runden, um auch die letzten zwei Zehntel rauszuholen. Vor allem auf einer Strecke wie in Daytona am Samstag kann das schon einige Startplätze ausmachen.

Koch: Hinzukommt, dass man oft auch gegen Konkurrenten fährt, die den ganzen Tag die Möglichkeit hatten, zu trainieren und nicht mit der Umstellung zu kämpfen haben. Es erfordert also wirklich eine Menge Konzentration, sich die Strecke und die Details wieder ins Gedächtnis zu rufen. In Daytona war das am Samstag nicht so schwierig, da es dort relativ viele Geraden gibt.

Im vierten Rennen der DNLS powered by VCO seid ihr das vierte Siegerteam. Was sagt das über das Niveau in dieser Serie aus?

Kaschube: Das zeigt einfach, wie hoch die Leistungsdichte ist. Beim Rennen am Samstag lagen nach dem letzten Boxenstopp, als sich die Strategien wieder sortiert hatten, die ersten vier Autos innerhalb von acht Sekunden. Das ist für mich einfach faszinierend.

Koch: Auch das neue Reglement sorgt hier nochmal für zusätzliche Spannung und für ein weiteres Strategie-Element. Es ist so eng und man darf – im Gegensatz zu einem 24-Stunden-Rennen – einfach keine Zeit beim Überrunden verlieren. Wenn wir am Samstag irgendwo auf der Strecke nochmal zwei Sekunden verloren hätten, hätten wir am Ende nicht mehr um den Sieg mitkämpfen können. Das ist schon extrem.

Aus Sicht eines Zuschauers war es bis zum Ende völlig unvorhersehbar, welche Teams um den Sieg mitfahren können. Ging es euch da ähnlich?

Kaschube: Tatsächlich war das auch für uns oft gar nicht so leicht einzuschätzen, da viele Teams auf unterschiedlichen Strategien unterwegs waren. Das MAHLE RACING TEAM zum Beispiel ist sehr früh an die Box gekommen. Ehrlich gesagt, war auch mir sehr lange nicht klar, wo wir am Ende rauskommen werden. Ein wirklich klares Bild hatten wir erst nach dem letzten Boxenstopp. Wenn man nur gegen ein Team fährt, ist es möglich abzusehen, wo man am Ende landet. Aber bei einem Rennen wie am Samstag, in dem fünf Teams um den Sieg kämpfen, den Überblick zu behalten, ist nicht nur für den Zuschauer sehr schwierig.

Gab es aus eurer Sicht einen Schlüssel zum Sieg?

Kaschube: Man muss sagen, dass Bruno fantastisch gefahren ist. Als Startfahrer hat er immer den schwierigsten Job. Wir hatten nun schon einige Male Pech, waren früh im Rennen in Unfälle verwickelt und hatten das gesamte Rennen mit einem Schaden zu kämpfen. Dann ist es natürlich schwierig, alles rauszuholen. Vor allem in diesem Feld, das ja wirklich sehr eng ist, unbeschadet durch die ersten Kurven zu kommen, ist nicht einfach. Dieses Mal hat alles geklappt. Bruno hat in seinem ersten Stint Plätze gutgemacht und zudem noch Treibstoff gespart, wodurch wir beim Boxenstopp Zeit aufgeholt haben.

Spengler: Ich glaube, sehr entscheidend war, wie großartig Nils und Kay ihre Sache im Verkehr gelöst haben. Sie haben viel riskiert – und dennoch ist das Auto ganz geblieben. Das gehört für mich zu den wichtigsten Dingen, denn schon ein kleiner Kontakt reicht manchmal aus, dass das Lenkrad schief ist oder man an Top-Speed verliert. Mir ist es gelungen, am Start und in der Anfangsphase in keine Vorfälle verwickelt zu sein. Danach sind Kay und Nils volle Attacke gefahren.

Kay und Nils, das sind lobende Worte von einem ehemaligen DTM-Champion. Wie fühlt sich das an?

Koch: Das ist natürlich eine große Ehre. Insgesamt ist es einfach großartig, sich mit Bruno ein Auto teilen zu dürfen. Ich erinnere mich noch an früher, wie ich als kleiner Junge ein großer Fan der DTM war und am Hockenheimring mit Bruno gefiebert habe. Jetzt kann ich mit ihm ein Auto teilen. Es ist aber auch insgesamt sehr schön zu sehen, dass so viele Rennfahrer aus dem realen Motorsport mit Spaß und Ehrgeiz dabei sind.

Kaschube: Aus meiner Sicht ist das noch immer ein wenig surreal. Hätte mir das vor ein paar Jahren – als wir das Esports Racing auch schon sehr ernst genommen haben – jemand prophezeit, hätte ich das nicht für möglich gehalten. Für uns ist das einfach nur der Wahnsinn mit Bruno, aber natürlich auch mit Philipp Eng und all den anderen Rennfahrern, zusammenarbeiten zu können und auf einem Auto zu fahren. Als wir zum ersten Mal gemeinsam gefahren sind, habe ich sofort meinen Vater angerufen und ihm das ganz stolz erzählt. Umso mehr geht so ein Kompliment wie von Bruno runter wie Öl. Aber natürlich muss man auch sagen, dass das unsere Disziplin ist und wir hier im Vergleich zu ihm jahrelangen Vorsprung haben.

Bruno, wenn du dich mit den beiden vergleichst. Speziell in welchem Bereich hast du noch Aufholbedarf?

Spengler: Vor allem in Sachen Konstanz kann ich auf jeden Fall noch was dazulernen. Sie können das Auto jede Runde am Limit bewegen, das ist bei mir aktuell noch nicht der Fall. Ich denke, das liegt vor allem daran, dass ich das Fahrzeug und den Grip noch nicht so gut spüre wie sie. Da brauch ich auf jeden Fall noch einige Stunden im Simulator.

Dennoch warst du nicht nur in der DNLS powered by VCO schon erfolgreich, sondern hast auch schon Siege in der IMSA iRacing Pro Series gefeiert. Kay und Nils, was macht Bruno aus eurer Sicht im Simulator so schnell?

Koch: Ich glaube, davon haben wir im Laufe des Interviews schon einen Eindruck bekommen. Bruno ist unglaublich akribisch und analytisch in seiner Herangehensweise. Er hat eine extrem steile Lernkurve, verbessert sich sehr schnell und nimmt das sehr ernst. Das Phänomen, das Bruno eben beschrieben hat, das Auto beim Fahren nicht mehr unter sich zu spüren, haben viele Fahrer aus dem realen Rennsport. Aber die wenigsten gehen an dieses Problem so analytisch und akribisch heran, wie er. Daneben gehört aber wohl auch ein unglaubliches Talent dazu. Ich denke, er verarbeitet die Informationen, die er nur durch den Bildschirm und das Lenkrad erhält, besser als andere.

Kaschube: Ich bin auch sehr beeindruckt, wie engagiert Bruno ist. Wenn man sich die Fahrer ansieht, die in der IMSA iRacing Pro Series mitfahren, gehört er definitiv zu denjenigen, die am meisten trainieren. Das zahlt sich natürlich am Ende aus. Im realen Rennsport hat man womöglich nicht die Gelegenheit, so viel zu trainieren, aber im Esports Racing kann man das, und das nutzt er wirklich gut aus. Und wenn man im Vergleich zu den Konkurrenten das entscheidende Zehntel schneller sein will, muss man das wahrscheinlich auch.

Der Rennkalender der DNLS powered by VCO

21. MärzRennen 1
4. AprilRennen 2
18. AprilRennen 3
2. MaiRennen 4
30. MaiRennen 5
13. JuniRennen 6
15. AugustRennen 7
17. OktoberRennen 8
14. NovemberRennen 9

Über die VCO

Die Virtual Competition Organisation (VCO) bringt verschiedene Stakeholder im Esports zusammen: von der Simulations- oder Gaming-Plattform über interessierte Partner bis hin zu den aktiven Teams und Fahrern sowie der Community. In einem schnell wachsenden Segment steht die VCO für Professionalität, Fokussierung und breite mediale Präsenz. Mit ihrem internationalen Netzwerk bietet die VCO zudem Lösungen für die bestmögliche Konzeption und Umsetzung von Esports-Projekten aller Art.

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